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Predigt - Himmelfahrt - von Pfrarrer i.P. László Szilágyi (Evangelische Kirchengemeinde Bitburg) Laszlo Szilagyi

Predigttext     Epheser 1,15-23
Christus, Herr über alles
15 Das ist auch der Grund, warum ich mich so über euch freue. Seitdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Christen erfahren habe, 16 höre ich nicht auf, Gott dafür zu danken. Jedes Mal wenn ich bete, denke ich auch an euch. 17 Ihn, den Gott unseres Herrn Jesus Christus, den Vater, dem alle Herrlichkeit gehört, bitte ich darum, euch durch seinen Geist Weisheit und Einblick zu geben, so dass ihr ihn und seinen Plan immer besser erkennt. 18 Er öffne euch die Augen, damit ihr seht, wozu ihr berufen seid, worauf ihr hoffen könnt und welches unvorstellbar reiche Erbe auf alle wartet, die zu Gott gehören. 19 Ihr sollt erfahren, mit welcher unermesslich großen Kraft Gott in uns, den Glaubenden, wirkt. Ist es doch dieselbe gewaltige Kraft, 20 mit der er am Werk war, als er Christus von den Toten auferweckte und ihm in der himmlischen Welt den Ehrenplatz an seiner rechten Seite gab! 21 Mit ihr hat Gott ihn zum Herrscher eingesetzt über alle Mächte und Gewalten, über alle Kräfte und Herrschaften, ja, über alles, was Rang und Namen hat in dieser und in der zukünftigen Welt. 22 Alles hat Gott ihm zu Füßen gelegt und ihn, den höchsten Herrn, zum Haupt seiner Gemeinde gemacht. 23 Sie ist sein Leib: Der Schöpfer und Vollender aller Dinge lebt in ihr mit seiner ganzen Fülle.  (Hoffnung für Alle)
Predigt

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebe Gemeinde, liebe Freunde,

Ist heute ein Tag der Verabschiedung, oder fangen wir etwas Neues an? Heute, wo die Jünger Jesus hinterher schauen, verabschieden sie sich, oder fängt gerade eine neue Ära an?

Drei Jahre lang sind die Jünger Jesus gefolgt. Die Kreuzigung war ein schmerzhaftes Geschehen für sie, auch wenn sie  vorher bereits angekündigt war. Sie bekamen neue Hoffnung, als Jesus, der Auferstandene sich sehen und treffen ließ. Eine neue Hoffnung der Fortsetzung des Lebens mit Jesus entstand.

Und nun, stehen die Jünger da, und schauen dem Meister der in den Himmel hochgehoben wird machtlos hinterher. Sie stellen fest: die Fragen werden nicht weniger, sie werden sich sogar vermehren. „Was passiert denn nun? Was wird mit uns geschehen? Wer wird unser Anführer sein? Wie kommen wir letzten Endes doch allein zurecht?“ Sie verstehen gar nichts mehr.

Die Fragen sind teils berechtigt, sind aber kein Grund zur Sorge. Denn ER „dem alle Herrlichkeit gehört“ entfernt sich zwar augenscheinlich von ihnen, aber er hat ihnen bereits versprochen, er geht in den Himmel, weil er für uns das ewige Haus (die ewige Wohnung) vorbereiten möchte, für uns bei Gott ein gutes Wort einlegen möchte.

Ich könnte es auch mal so formulieren: durch Jesus haben wir ein Vitamin „B“ (wie ein Bekannter, eine Beziehung) bei Gott. Denn er, Jesus, ist bei Gott um IHN mit uns zu versöhnen, für uns unsere Begnadigung auszuhandeln.

Damit fängt eine neue Zeit an. Um diese Zeit zu verstehen versprach uns Jesus, trotz Entfernung immer bei uns zu bleiben, uns durch seinen Geist zu helfen.

Paulus schreibt an die Gemeinde in Ephesus, dass sie - und somit auch wir, die späteren Nachfolger –, die Jesus lieb haben in folgenden Sachen seine volle Unterstützung zugesprochen bekommen:

  1. durch seinen Geist Weisheit und Einblick zu geben, so dass ihr ihn und seinen Plan immer besser erkennt.

Ein Mann ging jeden Morgen mit zwei Eimern zum Fluss um Wasser für seinen Garten zu holen. Ein Eimer hatte einen Riss. Diese verlor unterwegs die Hälfte seines Inhats.

Nach einer langen Zeit sprach eines Morgens der gerissene Eimer seinen Besitzer an: „Ich schäme mich so sehr. Ich diene dir schon so lange. Ich weiß, dass ich für die Aufgabe die du mir anvertraut hast nicht geeignet bin. Ich kann das nicht erfüllen was von mir erwartet wird.“

„Falsch“ - erwiderte der Besitzer - „weißt du nicht, dass ich auf dem Weg wo wir täglich entlang gelaufen sind Blumensamen gesät habe? So ist kein Tropfen Wasser der durch deinen Riss verloren ging, nutzlos auf dem Boden gelandet. Sieh doch, wie schön die Blumen durch deinen Verlust geworden sind. Damit ist mein Plan genauso erfüllt worden, wie ich es mir gewünscht habe, ohne, dass du ihn verstanden hast.“

Es ist nicht immer einfach zu verstehen, warum sich Vieles um uns herum so entwickelt, wie es sich entwickelt. Jesus hat uns seinen Geist versprochen, der uns trösten und belehren will. Wir sollen nämlich immer besser erkennen welches Gottes Plan mit uns ist:

„7 Alle Erkenntnis beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor dem HERRN hat. Nur ein Dummkopf lehnt Weisheit ab und will sich nicht erziehen lassen.“ (Sprüche 1,7)

Wir gewinnen Weisheit, wenn wir Gottes Wege stets erforschen, und ihnen auch dann nachgehen, wenn wir sie nicht 100% verstanden haben....

Nein, wir werden Gottes Pläne nicht immer verstehen, aber wir können uns darauf verlassen, dass der Plan existiert, und dass es für uns der Beste ist. Wie Gott  uns in seinem Plan einsetzt und was daraus wird, ist eigentlich seine Sache. Er wird schon das Beste daraus machen.

  1. Er öffne euch die Augen, damit ihr seht, wozu ihr berufen seid,

Als ein Besucher den Himmel betrat, führte ihn Jesus in ein Zimmer wo viele Leute um einen großen Kessel mit Suppe saßen. Sie jammerten, wie schwer das Leben sei. Der Besucher wurde dann in einen zweiten Raum geführt. Wie in dem ersten Raum, saßen auch hier viele Leute um einen ähnlich großen Kessel mit Suppe. Sie waren aber alle glücklich und brachten laut ihre Dankbarkeit zum Ausdruck.

„Ich verstehe es nicht.“ - sagte der Besucher - „Warum jammerten die Menschen  im  ersten Raum, und wieso waren alle so fröhlich und dankbar in dem zweiten Raum?“

„In beiden Räumen saßen die Menschen um einem Kessel voller leckerer Suppe. In beiden Räumen hatten die Menschen lange Löffel.“ - erklärte Jesus dem Besucher.

„Ich verstehe aber immer noch nicht den Unterschied zwischen den beiden Räumen.“ -setzte der Besucher fort. - „Warum waren in dem zweiten Raum die Menschen zufrieden und fröhlich?“

„In dem ersten Raum hat jeder versucht sich selbst mit Suppe zu versorgen. Sie haben es aber wegen der Länge der Löffel nicht geschafft ihren eigenen Mund zu erreichen. In dem zweiten Raum haben die Menschen sich entschieden, einander zu Helfen, sich also gegenseitig zu füttern, einander zu dienen. Somit wurde geholfen, auch wenn sie weit voneinander entfernt saßen. Diese handelten ihrer Berufung entsprechend: sie dienten einander.“ - erklärte Jesus den Erfolg der Menschen aus dem zweiten Zimmer.    

Gottes Berufung ist klar und unmissverständlich. Der himmlische Raum - wo Jesu schon vor uns hingegangen ist und uns den Platz vorbereitet hat, wird nur von denen betreten, die ihrer Berufung nachgegangen sind:

„Dann wird der König zu denen an seiner rechten Seite sagen: ›Kommt her! Euch hat mein Vater gesegnet. Nehmt Gottes Reich in Besitz, das er seit Erschaffung der Welt als Erbe für euch bereithält! Denn als ich hungrig war, habt ihr mir zu essen gegeben. Als ich Durst hatte, bekam ich von euch etwas zu trinken. Ich war ein Fremder bei euch, und ihr habt mich aufgenommen. Ich hatte nichts anzuziehen, und ihr habt mir Kleidung gegeben. Ich war krank, und ihr habt für mich gesorgt. Ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht.“ (Matthäus 25,34-36)

Die aber, die diese Berufung nicht verstehen,  nämlich ihren Nächsten zu dienen, werden aus der Freude ausgeschlossen:

„Dann wird er sich denen an seiner linken Seite zuwenden und sagen: ›Geht mir aus den Augen, ihr Verfluchten, ins ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig, aber ihr habt mir nichts zu essen gegeben. Ich war durstig, aber ihr habt mir nichts zu trinken gegeben. Ich war als Fremder bei euch, aber ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich hatte nichts anzuziehen, aber ihr wolltet mir keine Kleider geben. Ich war krank und im Gefängnis, aber ihr habt mich nicht besucht.“ (Matthäus 25, 41-43)

 

  1. Ihr sollt erfahren, mit welcher unermesslich großen Kraft Gott in uns, den Glaubenden, wirkt.

Es ist keine Theorie. Es bleibt auch keine Philosophie. Es ist eine „unermesslich große Kraft“ am wirken. Es ist praktisch, und eindeutig. Mehr zugespitzt steht es im Text: „Ist es doch dieselbe gewaltige Kraft, mit der Gott am Werk war, als er Christus von den Toten auferweckte und ihm in der himmlischen Welt den Ehrenplatz an seiner rechten Seite gab!“

Wir haben hier mit der mächtigsten Kraft, mit der Kraft zu tun, die von Gott kommt. Diese Kraft ist in Jesus ganz praktisch sichtbar, erfahrbar geworden. Es ist eine Kraft, die ihren Preis hatte. Jesu Tod am Kreuz erwies, dass es dem Vater wert war seinen einzigen Sohn für uns Menschen, die er nach wie vor liebt, hinzugeben. Die Frage ist, ob dir diese Hingabe Gottes wertvoll ist? Wie können wir Gottes Kraft erfahren?  Ganz einfach. Gottes Hingabe an uns ernst und als größte Geschenk anzunehmen.
 
Ein Vater gab eines Tages seinem Sohn einen Hammer und viele Nägel, mit der Empfehlung jedes mal wenn sein Sohn sich aufregt einen Nagel in die Holztür zu schlagen.

In kurzer Zeit hatte er viele Nägel in die  Holztür geschlagen, so dass er sich entschied ruhiger zu verden. Bald musste er gar keine Nägel mehr einschlagen.

Sein Vater empfahl ihm jedes mal einen eingeschlagenen Nagel auszuziehen, wenn er sich beherrschen kann. So wurden mit der Zeit alle Nägel aus der Tür herausgezogen.

„Siehst du mein Sohn“ - sagte der Vater - „wenn die Kraft der Wut in dir herrscht, verursacht sie neue Wunden. Sie werden aber geheilt werden können, wenn du dich wandelst, und die Kraft der Ruhe in dir einkehrt. Nur, musst du wissen, die Spuren der Wunden werden bleiben auch wenn die Wunden schon geheilt sind. Nur die unendliche Liebe kann solch eine Spur heilen.

Jesus hat sich am Kreuz tötlich werwunden lassen. Als Thomas, ein Jünger Jesu, nach der Auferstehung nicht glauben wollte, dass Jesus lebt,  ließ er Thomas die  Finger in seine Wunde legen. Mit dem heutigen Wort, ließ Jesus Thomas erfahren, dass er lebt, dass er auch für ihn lebt und ihn liebt!

Nur durch die unermessliche Kraft der Liebe Jesu ist uns möglich heute als Gemeinde zu leben und Gottesdienst zu feiern. Denn wir haben bei dem höchsten Instanz, der uns bewahren kann,  angeklopft.

Wenn wir mit dem Jesus reden, der im Himmel beim Vater sitzt und regiert, kann man das ungefähr damit vergleichen, als hätten wir mit dem Bundespräsidenten oder mit der Bundeskanzlerin über ein Landesanliegen gesprochen, und wir hätten den Zuspruch der Beiden erhalten. Sie sind die höchste Instanz des Landes. In Deutschland gibt es keine höhere Instanz.

Der Vater und Jesus Christus sind die, die im Himmel regieren. Sie sind also die  höchste Instanz überhaupt. Sie besitzen die nötige „gewaltige Kraft“ um alles vor Jesu Füße zu werfen, was uns von ihnen trennt:

„Mit ihr (seiner Kraft) hat Gott ihn zum Herrscher eingesetzt über alle Mächte und Gewalten, über alle Kräfte und Herrschaften, ja, über alles, was Rang und Namen hat in dieser und in der zukünftigen Welt. Alles hat Gott ihm zu Füßen gelegt und ihn, den höchsten Herrn, zum Haupt seiner Gemeinde gemacht.“

Ich bin mir sicher: die, die zu diesem Herrn eine gute Beziehung haben, sind auf der sicheren Seite, auf der Siegerseite des Lebens. Das gilt ausgesprochen für seine Gemeinde. Denn mit Jesus als Haupt zu leben ist gleichzusetzen mit unserem Übergang in das Ewige Leben.

Mach doch Gebrauch von dieser wunderbaren und außergewöhnlichen Beziehung!!!

Amen

Digitale Kollekte

Wenn Sie im Augenblick keinen öffentlichen Gottesdienste besuchen können oder möchten.
Sie aber etwas in die Kollekte für die verschiedensten Zwecke und Werke geben möchten, ist hier die Möglichkeit für die jeweiligen Tage dazu:

Herzlichen Dank für die Unterstützung.

Mit brüderlichem Gruß

László

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Open Doors unterstützt verfolgte Christen mit Selbsthilfe-Projekten, Literatur, Schulung von Leitern, hilft Gefangenen und den Familien ermordeter Christen. 

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