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von Pfrarrer i.P. László Szilágyi (Evangelische Kirchengemeinde Bitburg) Laszlo Szilagyi

Predigttext: 2 Mos 34,29-35

Der Glanz auf Moses Angesicht

29Als nun Mose vom Berge Sinai herabstieg, hatte er die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand und wusste nicht, dass die Haut seines Angesichts glänzte, weil er mit Gott geredet hatte. 30Als aber Aaron und alle Israeliten sahen, dass die Haut seines Angesichts glänzte, fürchteten sie sich, ihm zu nahen.31Da rief sie Mose, und sie wandten sich wieder zu ihm, Aaron und alle Obersten der Gemeinde, und er redete mit ihnen. 32Danach nahten sich ihm auch alle Israeliten. Und er gebot ihnen alles, was der Herr mit ihm geredet hatte auf dem Berge Sinai.33Und als er dies alles mit ihnen geredet hatte, legte er eine Decke auf sein Angesicht. 34Und wenn er hineinging vor den Herrn, mit ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er wieder herausging. Und wenn er herauskam und zu den Israeliten redete, was ihm geboten war, 35sahen die Israeliten, wie die Haut seines Angesichts glänzte. Dann tat er die Decke auf sein Angesicht, bis er wieder hineinging, mit ihm zu reden. (Lutherbibel 2017)


Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebe Geschwister, liebe Freunde,

würden Sie mich frage, könnte ich Ihnen jetzt – mit Hilfe der vorgelesen Geschichte - durch einem guten Argument erklären, warum ich kein Fan von Unterhaltungen mit der Maske bin. So kann ich nämlich das Gesicht meiner Gesprächspartner nicht sehen, und ich tue mir schwer damit. Denn ich möchte sowohl im Privatgespräch, wie auch während einer Predigt sehen, was das Gesicht der Zuhörer ausdrückt: ist das Gehörte spannend, ist es langweilig, ist das unverständlich…usw.

Der Spiegel der Seele ist…das Auge, oder mit dem vorgelesenen Text, das Gesicht. Genau wie sich das ein Forschungsprojekt in Kanada erwiesen hat: 30 Studenten (Mädels und Jungs gemischt) ließen sich, während sie unterschiedliche Bilder – Familienmitglieder, Landschaften usw. - anschauten, und Geräusche – Kinderlachen, Vögel, Musik – anhörten, beobachten. Das Ergebnis ist eigentlich gar nicht überraschend, trotzdem erstaunlich: niemand von den Beobachteten konnte ihre, seine Gefühle vor ihrem, seinem Gesicht verbergen.

Was ist denn mit Mose passiert? Inwiefern ist er von dem geprägt, was auf seinem Gesicht zu sehen ist?

  • „…er wusste nicht, dass die Haut seines Angesichts glänzte, weil er mit Gott geredet hatte.“

Mose kommt von dem Berg herab. Das bedeutet logischer Weise, dass er erst heraufgegangen war. Und das ist nur wichtig um zu verstehen, welchen Aufwand er um mit Gott zu reden zu überwinden hatte. Anderseits ist es wichtig zu sehen, welche Entschlossenheit Gott seinem Volk gegenüber erweist, als er auf zwei steinernen Tafeln die Zehn Gebote mit Mose herunterschickt. Diese Gebote hat Mose als erster gehört, gelesen, verstanden.

Ich beneide ihn ein bisschen, denn er hatte ganz viel Zeit mit Gott verbracht. So hatte er die Möglichkeit Ihm ganz viele Fragen zu stellen. Und wenn er nach diesem Gespräch mit glänzendem Gesicht von dem Berg herabkommt ist es doch nicht zu wundern. Was allerdings bemerkungswert ist, ist, dass er nicht weiß, dass sein Gesicht glänzt. Anders formuliert, dieser Glanz ist nicht ein Ergebnis seiner Anstrengung.   

  • „alle Israeliten sahen, dass die Haut seines Angesichts glänzte, fürchteten sie sich, ihm zu nahen.“

„Die Blumen blühen viel schöner in Häuser, wo Frieden und Zufriedenheit herrscht“ – ergab es sich nach einer Gemütsforschung in Familien mit unterschiedlichen Zufriedenheitsgrad. Wie sehen euere Blumen aus?

Wenn jemand jemanden sieht und sich erschreckt, oder sich vor ihm fürchtet, komme ich selten auf die Idee, dass dahinter eine Gotteserfahrung steht. Da würde ich viel mehr behaupten, dass mit der Person ein Problem sei. Er löst bei den Anderen mit seinem Aussehen Furcht aus.

Jetzt steht das Volk vor Mose, und kann wahrscheinlich selbst nicht sagen, was sie spüren, warum sie Angst haben. Die Lösung findet er aber: „Da rief sie Mose, und sie wandten sich wieder zu ihm, Aaron und alle Obersten der Gemeinde…“ Mose redet mit den Mitarbeitern der Gemeinde, er Erklärt Ihnen was und warum passiert ist, und „32Danach nahten sich ihm auch alle Israeliten“. Hier ist also die Aufgabe der Mitarbeitenden wichtig festzustellen, die erst mit dem reden, der mit Gott geredet hat. Die Mitarbeiter werden sozusagen erst geschult, um als Multiplikatoren ihr Wissen an die Gemeinde, an das Volk weiterzugeben.

  • „…er gebot ihnen alles, was der Herr mit ihm geredet hatte…“

„Warum hast du es mir nicht erzählt, warum hast du mir verschwiegen wer Jesus ist? Du hast doch all das schon lange gewusst. Du warst als Kind auch schon im Kindergottesdienst mit, und konfirmiert bist du auch schon.“ – warf ein Mädchen ihrer Mutter vor, nach dem sie eines Sonntags nach dem Gottesdienst von der Predigt tief berührt nach Hause ging.

Das ist ein Vorwurf, was ich ungerne von unseren Kindern, oder unseren Konfirmanden, oder überhaupt von unseren Gemeindemitgliedern anhören möchte. Ich möchte Euch mit nichts schuldig bleiben. Denn wie Mose, so möchte ich Euch alles sagen, alles „gebieten“, was der Herr mir gesagt hat, und Tag für Tag sagt. Diese Aufgaben haben wir, habt ihr auch alle. Euere Familien, euere Nachbarn, Arbeitskollegen oder Schulkameraden erwarten von Euch zu hören, was ihr schon erzählt bekommen habt.

Es kann einfach nicht sein, dass wir behaupten, von Gott geführt, mit Ihm in Kontakt zu sein, aber in unserem Leben, auf unserem Gesicht ist davon kein bisschen „Glanz“ wiederzuerkennen.

Zum Schluss: ich habe bei meiner Vorbereitung auf dieser Predigt auf dem Internet nach dem Stichwort „Gesichtshautpflege“ gesucht. Pflege, die man benutz um jünger, schöner, gepflegter auszusehen. Ihr werdet euch nicht überraschen, wenn ich sage, ich habe sofort eine Quelle gefunden, die mir in sechs Punkten erklären wollte was alles nötig ist, um ein glänzendes Gesicht zu gewinnen. Und jetzt ohne die Wirkungen der empfohlene Hautbehandlungen schlecht zu reden, musste ich feststellen: die biblische Behandlung der Gesichtshaut habe ich unter den aufgezählten Punkten nicht gefunden. Schade eigentlich, finde ich.   

Recht ist es, dass auch Mose ein Ritual geübt hat: „er legte eine Decke auf sein Angesicht“ und dann wieder ab, immer davon Abhängig, mit wem und wo er redete. Geschweige denn, dass er nicht nur einmal, sondern regelmäßig vor Gott getreten ist, um zu erfahren, was Gott dem Volk sagen möchte. Sprich, das ist der Weg den wir zu befolgen haben, um unsere Beziehung mit Gott lebendig zu bewahren.

Lasst Euere Lichter, die Ihr von Gott erhalten habt anderen auch Teil werden!

Amen

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Mit brüderlichem Gruß

László

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