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von Pfrarrer i.P. László Szilágyi (Evangelische Kirchengemeinde Bitburg) Laszlo Szilagyi

Predigttext: 1 Johannes 3,1-2(3-5)

1Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! Darum erkennt uns die Welt nicht; denn sie hat ihn nicht erkannt. 2Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.3Und jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist. 4Wer Sünde tut, der tut auch Unrecht, und die Sünde ist das Unrecht. 5Und ihr wisst, dass er erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde. (Lutherbibel 2017)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebe Geschwister, liebe Freunde,

am Anfang des Gottesdienstes habe ich mich vertan, und unseren heutigen Feiertag versehentlich als Advent bezeichnet. Ich habe mich natürlich korrigiert. Ehrlich zu sein, hat mir der kleine Fehler im Nachhinein geholfen die Hauptaussage des vorgelesenen Textes auszulegen.

Wir sind heute genau an diesem Wende-Tag angekommen. Wie wir es wissen dürfen, hat Gott schon in 1. Mose 3,15 den Kampf des Bösen mit dem Sohn der Frau – schon damals ein Hinweis auf Jesu kommenden Geburt – angedeutet: „15Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir (siehe im Kontext: die Schlange, der Böse) und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“ Anders gesagt, der Mensch lebt seitdem, d.h. seit Gottes Versprechen nach dem Sündenfall in Advent, in einer Wartezeit. Wir warten seitdem auf den Sohn, der den Kopf der Schlange zertritt, ihn endgültig besiegt.

Mit dem vorgelesenen Text ausgedrückt: „wir sollen Gottes Kinder heißen“ – ist der Adventszustand; und die Aussage „wir sind es auch!“- ist Weihnachten.

Ein Vater und sein Sohn waren große Sammler der weltberühmttesten Gemälden. Eines Tages ist der Sohn zusammen mit seinen Freunden, in den Krieg gezogen. Kurz nach seinem Weggang kam die Nachricht, dass er in einem Gefecht getötet wurde. Der Vater trauerte ihn Jahre lang. Eines Tages klopfte jemand an der Tür des trauernden Vaters. Als er aufmachte stand ein junger Mann vor ihm mit einem Paket und dazu der Erklärung: „Bitte nehmen Sie das eingepackte Bild von mir an. Ich bin zwar kein berühmter Künstler, aber ich habe Ihren Sohn gezeichnet, so wie ich ihn sehe, wie ich ihn gekannt habe, und so wie ich mich an ihm erinnere, nach dem er genau mein Leben rettete, als er von einem feindlichen Schuss getroffen wurde. Er starb, weil er mich gerettet hat.“ Nach weiteren Jahren starb auch der Vater. Ein beauftragter Jurist organisierte eine große Auktion um die wertvolle Gemälde-Sammlung der Familie zu verkaufen. Als Erstes legte er das Porträt des Sohnes aus, und versuchte die anwesenden reiche Interessenten und Sammler aus aller Welt zu überzeugen es zu kaufen. Es herrschte Unruhe und Unzufriedenheit bei der Versammlung. Nach dem niemand das Bild kaufen wollte hat sich der Gärtner der Familie gemeldet, und hat das Bild für 10 Euro erworben. Nach dem er das Bild übernommen hat, erklärte der Jurist die Auktion als abgeschlossen. Als Antwort auf den Fragen der unzufriedenen potentiellen Käufer, sagte er: der Vater hat in seinem Testament deutlich geschrieben, „wer das Bild mit seinem Sohn kauft, soll alles haben.“

  • Der, der den Sohn hat, hat alles, entschied Gott, und hat uns Jesus auf diese Welt geschickt. „Darum erkennt uns die Welt nicht; denn sie hat ihn nicht erkannt.“ Die Welt strebt nach weltlichem Reichtum und übersieht dabei die einzige Möglichkeit durch den Sohn alles zu gewinnen/zu bekommen, was man braucht. Unter uns gesagt: wer Jesus nicht erkennt und ihn nicht wertschätzt, der hat Schwierigkeiten seine Nachfolger und seinen Reichtum zu erkennen. Das ändert aber nichts an Gottes Plan. Er folgt seinen Plan und setzt ihn um. Sein Plan ist die Menschen durch Jesus zum Ewigen Leben zu führen, und sie mit seinem Reich zu beschenken: „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“(Johannes 14,6) Und so wird der Mensch durch den weihnachtlichen Jesus von einem Knecht (aus dem Gärtner) zum Kind Gottes: „…wir sollen Gottes Kinder heißen – und wir sind es auch!“
  • „Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ Diese Situation kann ich folgendermaßen vorstellen: Gott schaut am Weihnachten nostalgisch auf die Welt, er schaut die Menschen an, wie würde er sagen wollen: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ (I Mose 1,31) Damals, als er uns schuf, schuf er die Menschen auf seinem Ebenbild, und das war so gut. Weil dieser Zustand, der Ursprüngliche, damals im Garten Eden so gut, so perfekt, so Makellos war, hat er entschieden diese Beziehung wiederherzustellen. Er weiß zu gut, dass der Mensch allein nicht fähig ist, die Beziehungswiderherstellung selbst zu schaffen. Die Welt braucht den Sohn. So, wie Jesus es später angeboten hatte, kann Gott der Vater ausschlich durch ihm so gesehen werden wie er ist: „Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.“ (Matthäus 11,27)
  • Wenn wir mit unserem, ansonsten als „modern“ und als „super“ eingestuftes Auto unterwegs sind und wir uns von den eingebautem Navigationssystem leiten lassen, kommen wir, ich und meine Frau häufig an unsere Geduldsgrenzen. Es kennt leider die neuesten Wege nicht, und die Verbindung zu dem Satelliten verliert es auch manchmal. Also, schalten wir rasch auf unsere Internetgeräte um, und lassen uns von ihnen zum Ziel führen. Das ist ja auch nötig, denn wir hätten manches Mal bestimmt noch lange nach dem richtigen Weg gesucht und wären noch lange unterwegs gewesen, hätten wir uns nicht auf einen verlässlichen Wegweiser gestützt. Ist ja auch logisch, oder? Wenn man am Ziel ankommen möchte, soll sich vom richtigen Wegweiser leiten lassen. So sollte für Jedermann und -Frau klar sein, wenn jemand zu Gott kommen möchte, führt kein Weg an Jesus vorbei. Bevor wir Gott sehen, müssen wir noch „desinfiziert“ werden. Ich möchte hier nicht einen aktuell politischen Satz und eine Debatte eröffnen, aber ich kann und will nicht umgehen gesagt zu haben: „…er ist erschienen, damit er die Sünden wegnehme…“ Niemand hat die Kraft, den Kenntnis und die Reinheit die Menschen von ihrem Elend, was hier als Sünde bezeichnet ist, zu befreien.

Der Kleine, der im Stahl im Bethlehem- Efrata geboren ist, ist als Sieger geboren, auch wenn Er auf den ersten Blick so macht- und kraftlos aussieht.

Verlasst euch darauf was Gott der Vater versprochen hat, und lasst euch vom Jesus, von dem Sohn wegweisen, so werdet ihr gewiss am himmlischen Ziel ankommen! Ist das nicht das, was wir alle möchten?

Amen

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Mit brüderlichem Gruß

László

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