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von Pfrarrer i.P. László Szilágyi (Evangelische Kirchengemeinde Bitburg) Laszlo Szilagyi

Predigttext:  Hebräer 4,12-13

12Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. 13Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen. (Lutherbibel 2017)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebe Geschwister, liebe Freunde,

man muss nicht zum Nachbarn gehen um sich erklären zu lassen, was das ausgesprochene Wort, sei es positivem oder negativem Inhalt, bei einem bewirkt. Wir werden täglich von Worte, wie z.B.  „Guten Morgen“, durch Schimpfworte, Unzufriedenheitsausdrücke, Befehle, Lob usw., bis hin zum „Guten Nacht“ begleitet. Das ist ein Merkmal, was uns übrigens von unserem Umfeld unterscheidet: wir Menschen kommunizieren überwiegend mit Worte.

Es gab sogar Zeiten, die ich leider nur durch Erzählung kenne, selbst aber keine Erfahrung damit gemacht habe, nämlich: bei Vereinbarungen, Verträge habe man sich „auf das Ehrenwort“ verlassen können. Denn früher soll das ausgesprochene Wort Verbindlichkeit gehabt haben, sollte nicht gebrochen werden.

Heute bekommen wir eine Beschreibung, wie der Mensch das Wort Gottes zu verstehen hat. Wie Sie es merken werden, werde ich zwei Charakteristiken, und nachher zwei Wirkungsfelder des Wortes Gottes zu schildern versuchen.

1) „das Wort Gottes ist lebendig“

 „Ein Lebewesen, das noch atmet, ist lebendig“ – könnte man die Definition der Lebenskriterien mit einer gewissen Schlichtheit beschreiben. An dieser Stelle ist aber, über viel mehr die Rede.

Wenn man den Originaltext nimmt, und das griechische Wort „lebendig“ untersucht, so kommt man auf die folgenden Bedeutungen des Wortes:

  • Lebendig bedeutet, dass das Wort Gottes aktuell, also nicht nur eine schön erzählte Vergangenheit ist.
  • Das Wort Gottes ist lebendig, weil es die Proben der Zeiten bestanden hat und beständig geblieben ist.
  • Das Wort Gottes ist lebendig, weil es in den Menschen lebendig geblieben ist.
  • Das Wort Gottes ist lebendig, und ist nicht nur eine Vermittlung über eine alte Aufnahme.
  • Das Wort Gottes ist lebendig, weil es aktuell, also nicht veraltet oder überholt ist.
  • Das Wort Gottes ist lebendig, denn er setzt sich in unser Leben hinein, es lebt mit.
  • Das Wort Gottes ist lebendig, denn es ist Kraft für das Leben, es ist selbst Lebenskraft.
  • Das Wort Gottes ist lebendig, weil es der Lebensunterhalt für die Menschen ist.
  • Das Wort Gottes ist lebendig, denn es ist eine Lebensform für den, die sich von ihm leiten lassen.
  • Das Wort Gottes ist lebendig, weil es die Lebensfunktion für den Glauben ist.
  • das Wort Gottes ist lebendig, weil es Lebensdauer für den ist, die sich nach dem ewigen Leben mit Gott sehnen.

2) „das Wort Gottes ist…kräftig“

„Ich wünsche mir einen Schwiegersohn, der mindestens so schlau ist, und so viel Kraft hat, dass er sich beim Regen unter ein Dach stellt.“ Äußerte witzig eine Bekannte ihre Ansprüche dem Zukünftigen ihrer Tochter gegenüber.

Sollen wir dem Wort Gottes gegenüber auch so „mäßig“ anspruchsvoll sein? Soll die Lebendigkeit des Wortes des Herrn auch so schlicht, so kraftlos sein? Das wäre tragisch für uns. Lasst uns wieder aus dem griechischen Originaltext herausfinden was hinter dem Wort „kräftig“ steckt.

  • Das Wort Gottes ist kräftig, weil es effektiv, effizient, wirksam ist, also es bewirkt immer etwas.
  • Das Wort Gottes ist kräftig, weil es eindringlich, aktiv, durchgreifend, energisch, nachdrücklich, einleuchtend, schwerwiegend, triftig ist.
  • Das Wort Gottes ist kräftig, weil es erfolgreich ist.
  • Das Wort Gottes ist kräftig, weil es rechtswirksam, gültig ist.
  • Das Wort Gottes ist kräftig, weil es gewichtig ist.
  • Das Wort Gottes ist kräftig, weil es einflussreich ist.

Wie Sie es gerade hören konnten, ist das Wort Gottes etwas, das sich durch so viele Charakteristiken erkennen lässt. Was für uns Menschen wichtig ist, ist uns von diesen göttlichen Charakteristiken beeinflussen, oder besser gesagt bewahren und lenken zu lassen.

So möchte ich des Weiteren, kurz zwei Wirkungsfelder des Wortes des Herrn erleuchten:

3) „Das Wort Gottes…dringt durch, bis es scheidet…“

Das hier beschriebene Schwert, hört sich aufs Erste sehr bedrohlich an. In der Tat, ist Gottes Wort als Schwert genauso. Wenn wir die Verwendungen eines Schwertes vor Augen führen, fallen uns wenige positive Erinnerungen, oder Geschichten ein. Und genau hier ist bereits der Unterschied zwischen dem was ein Schwert für uns bedeutet und wie Gottes Wort als Schwert zu verstehen ist: das Wort Gottes wirkt als Schwert im Namen des Auftraggebers, und hat als Ziel, Leben zu retten, und nicht es zu löschen. Es „durchdringt“ uns um die tiefsten, verstecktesten, unerreichbarsten Punkte des Lebens eines Menschen zu erreichen, um dort alles abzuschneiden, zu lösen, was nicht hingehört. Wie ein Skalpell in der Hand des Chirurgen für seinen Patienten, so wirkt und bringt das Wort Gottes als Schwert Heilung für die Gläubigen.

4) „…es ist alles bloß und aufgedeckt…“

„Wo bist du Adam?“ – erklang die alle erste Frage Gottes an die Menschen. Diese Frage erklingt immer wieder, denn der Mensch hat sich im Garten Eden vor Gott verstecken wollen. Seitdem ist das ganze Leben des Menschen ein wiederholtes Versteckspiel. Unnötig, möchte ich dazu sagen. Denn Gott weiß ganz genau, was mit und in uns vorgeht: ob es schlechtes Gewissen, oder Scheu, ob Einsamkeit oder Angst, oder eben Dankbarkeit und Fröhlichkeit ist. Obwohl ihm alles klar und deutlich ist, freut er sich trotzdem, wenn wir Menschen für alles gerade stehen was wir unternehmen, und die Verantwortung darüber, was wir zu verantworten haben übernehmen. Es bleibt nichts verdeckt, denn der Zeitpunkt, uns mit der Hilfe des Wortes Gottes über unserem Leben Rechenschaft zu geben ist vorgesehen.

36 Jahre lang wartete ein Mann mit einer OP. Er verschob aus Angst, Unsicherheit, Uninformiert Sein, Faulheit, aus welchem Grund auch immer, die OP immer wieder. In all der Zeit lebte er unnötig mit Schmerzen und mit einer begrenzten Beweglichkeit. Nach seiner Entscheidung für die OP lebt er ohne Schmerzen, und versteht sich selbst nicht, warum er sich nicht früher operieren ließ. Denn wieviel Zeit hat er absolut unnötig mit quälenden Schmerzen gelebt, statt den Fachärzten zu vertrauen, und sich heilen zu lassen.

Hab kein Angst Euch auf die Waage des Wortes des Herrn zu stellen. Vielleicht ist einiges in uns deponiert, wovon wir uns zu trennen haben, aber dafür wurde uns Heilung und ein ewiges Leben versprochen.

UND DER FRIEDE GOTTES, DER HÖHER IST ALS ALLE UNSERE VERNUNFT, DER BEWAHRE UNSERE HERZEN UND SINNE IN CHRISTUS JESUS, DEM GEKREUZIGTEN UND AUFERWECKTEN UND GEGENWÄRTIGEN! Amen

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Mit brüderlichem Gruß

László

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