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Die Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde in Bitburg

Das Bitburger Land stand immer im Grenzgebiet politischer Interessen und im Zeitalter konfessioneller Herrschaften stets unter katholischem Vorzeichen. Mitte des 14. Jahrhunderts zählte Bitburg zur Grafschaft (später Erzherzogtum) Luxemburg und ab 1443 zum Herzogtum Burgund. 1506 fiel die Stadt an die spanische, ab 1744 an die österreichische Niederlanden. 1792 stellte Napoleon Bitburg unter französische Verwaltung. Nach seiner Niederlage fiel 1815 dem Wiener Kongress die Neuordnung Europas zu. Das Bitburger Land wurde um den Preis der Anerkennung der Souveränität Sachsens durch Preußen zur preußischen Rheinprovinz. Diese deckt sich bis heute mit dem Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland von Emmerich bis Saarbrücken, welches durch die vier Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland Pfalz, Hessen und dem Saarland führt.

In einer komplett katholisch geprägten Region wie dem Bitburger Land wurden nun evangelische Beamte Preußens wie Gendarmen, Gefängnisaufseher, Forstbeamte, Gerichtsvollzieher und Landräte usw. entsandt in einer Zeit, in der konfessionelle Zugehörigkeiten für das kommunale Leben noch eine viel größere Rolle spielten als heute.

Wurde das evangelische Gemeindeleben anfänglich von Trier mitversorgt (anfallende Beerdigungen wurden bisweilen von katholischen Geistlichen vorgenommen), so trat die Evangelische Gemeinde Prüm ab 1828 an diese Stelle. Die Evangelischen des Bitburger Landes wurden dann 1850 nach Prüm eingemeindet. 1852/53 schickte der Rheinische Provinzialausschuss Wanderprediger zur Erforschung der "evangelischen Lage" in das Gebiet. Inzwischen war die ev. Gemeinde auf 110 Mitglieder angewachsen. Ein Antrag auf die Entsendung eines Vikars folgte. Nach einer evangelischen Gemeindeversammlung 1854 erfolgte 1855 mit der Einführung des 1. Vikars Rehorn der erste Schritt zur Selbstständigkeit, wenn man auch noch weiterhin auf den finanziellen Beitrag des "Vereins zur Unterstützung ev. Gemeinden in der Diaspora" von 1832 angewiesen bleibt. Die Einführung von Vikar Rehorn fand durch Pfr. Kiefer aus Prüm im damaligen Friedensgericht in Bitburg statt, wo auch in Zukunft die Gottesdienste abgehalten wurden. Erst 1867 wird ein Haus in der Obersten Gasse in Bitburg ersteigert, das die Wohnung des Vikars sowie Versammlungsmöglichkeit für die Gemeinde ermöglicht. Anfang 1872 wurde auf Anraten des Landrates und Presbyters Borchert der Bau einer Kirche in Bitburg beschlossen, nicht zuletzt, um eigenständige Pfarrgemeinde werden zu können. Wegen der geringen eigenen Mittel wandte man sich mit Massenpetitionen an die Kirchenvorstände von Westen nach Osten. Hier kamen etwa 2.700.- Mk. zusammen. Am 11.Mai 1873 verließ Vikar Wieben, der sich um Spenden für den Kirchbau bemüht hatte, Bitburg und Vikar Simon folgte. Zu dieser Zeit zählten 148 Seelen zur Ev. Gemeinde Bitburg. Die von Landrat Borchert beantragte Haus-Kollekte innerhalb der ganzen Rheinprovinz wurde jetzt bewilligt und brachte immerhin einen Betrag von 11.100.- Mk. zusammen. Auch der Gustav-Adolf-Verein leistete namhafte Beiträge. Der katholische geprägte Stadtrat von Bitburg überließ in der Provinzialstraße Trier-Aachen (heute Trierer Str.) sehr preiswert einen Bauplatz (2.412.- Mk.) und schenkte noch Bauholz aus dem Gemeindewald dazu. Der königliche Kreisbaumeister Krone entwarf kostenlos einen Bauplan für eine einfach im gotischen Stil gehaltene Kirche, die spätere Gustav-Adolf-Kapelle.

Am 15.April 1875 wurde der Grundstein zum Bau der Gustav-Adolf-Kapelle (erster ev. Kirchbau im Umkreis von 4 Meilen) in Anwesenheit nicht nur evangelischer, sondern auch vieler katholischer Gemeindeglieder sowie Stadträte gelegt. Nach einem letzten Gottesdienst im vormaligen Betsaale, gehalten durch Pfr. Kißling, Prüm, zog man in einem Umzug zur Gustav-Adolf-Kapelle. Dort erfolgte an jenem 28.Oktober 1875 die feierliche Einweihung der Kirche in Bitburg durch Generalsuperintendent Dr. Eberts. Im Gottesdienst wirkte schon damals in einem ökumenischen Sinne ein Chor aus evangelischen und katholischen Sängern. Eine Urkunde, eine Norddeutsche Allgemeine Zeitung, ein Bitburger Kreisblatt, eine Köllnische Zeitung und ein Siegesthaler von 1871 und andere Münzen bis eine Mark wurden dem Grundstein der Kirche unter der obersten Türschwelle rechts beigefügt. Im heutigen Grundstein von 1952 ist einiges von diesen Gegenständen immer noch vorhanden. Ein Geschenk von 2.000.- Mk. des Königs und 2.000.- Mk. vom Landrat Borchert taten ihr übriges zur endgültigen Finanzierung der Kirche bis 1876. Die erste Orgel war von den Gebrüdern Stumm gebaut worden. Der Kirchenneubau in Bitburg zeigt ein einfaches dreiachsiges Langhaus mit einem eingezogenen fünfseitigen Polygonalchor an der östlichen Schmalseite. Einen Kirchturm besaß das Gebäude nicht. Zur Aufnahme der Glocke diente ein Dachreiter über dem Eingang an der Westseite der Kirche. Das aufgehende Mauerwerk bestand aus Eifeler Bruchsteinen. Im Innern der Kirche teilte ein Mittelgang das Gemeindegestühl aus geraden Querbänken in zwei Blöcke. Den Altar nahm die um zwei Altarstufen erhöhte Chorapsis auf. Die Kanzel stand 6 Stufen hoch seitlich am Triumphbogen. Über diesem stand aus 1.Joh. 5, 4: "Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat." Über der Eingangstüre war eine Lutherrose zu finden. Ein Studienrat des St. Willibrord-Gymnasiums, Herr Ehrhard, hat in späteren Jahren die Bergpredigtszenerie aus Mt. 5 des lehrenden Jesus mit seinen Jüngern auf die Stirnseiten des Altarraumes gemalt.

Am 11.11.1876 wurde die Ev. Kirchengemeinde Bitburg dann zur eigenständigen Pfarrgemeinde erhoben. 1.September 1878 wechselt der erste Pfarrer der Gemeinde, Pfr. Simon, nach Monzingen a.d.Nahe. 1878 wurde auch die ev. Elementarschule aufgegeben. Am 1.1.1879 kommt Pfr. Knochenhauer, hält aber im November 1879 schon wieder seine Abschiedspredigt. Am 20.März 1880 wird Pfr. Klöppinger sein Nachfolger. Er stirbt jedoch im Urlaub 1882. Am 8.April 1883 wird dann Pfr. Mohr eingeführt, der eine besonders seelsorgerische Gabe hatte. Inzwischen gibt es in der Bitburger Gemeinde 220 Gemeindeglieder, 120 in Bitburg und 100 in Kyllburg, Neuerburg und in Bollendorf. Aufgrund der Feuchtigkeit in dem 1826 erbauten Haus in der Obersten Gasse entschließt man sich 1886 zum Neubau des Pfarrhauses. Im Sommer 1888 wurde dann u.a. mit bedeutender Hilfe von einer Hauskollekte bei evangelischen Bewohnern im Regierungsbezirk Trier - Aachen - Koblenz - Köln und zuletzt auch Düsseldorf mit 13.000.- RM schuldenfrei das neue Pfarrhaus neben der Gustav-Adolf-Kapelle nach Maßgabe des Architekten Wirtz aus Trier fertiggestellt, und zwar parallel zur Trierer Str. und getrennt von der Kirche. Das bisherige Haus in der Obersten Gasse wurde an den Brauereibesitzer Johann Schadeberg verkauft. Die Chronik verzeichnet zum neuen Pfarrhaus: "Kirche und Pfarrhaus hier auf luftiger Eifelhöhe rufen der Mitwelt, die sie baute und der Nachwelt, die sie schauen wird, laut zu: Wanderer, was du hier siehst, hat evangelischer Glaube und evangelische Liebe gegründet."

In den achtziger Jahren erfolgte auch der industrielle Aufschwung. Die gerade 1871 gebaute Eisenbahnlinie Trier - Köln brachte viele Urlauber in das landschaftlich reizvolle Kyllburg, einem der ersten Luftkurorte in der Eifel. Natürlich befanden sich auch zahlreiche evangelische Kurgäste darunter. Ab 1877 bzw 1885 fanden auch sporadisch ev. Gottesdienste in Kyllburg, Bollendorf und Neuerburg statt. Verschiedene ev. Beamtenfamilien waren dort ansässig geworden und hatten den Wunsch nach vermehrtem Gottesdienst geäußert.

Seit 1891 wurde in Kyllburg unter den Einheimischen wie auch den Kurgästen für eine Ev. Kapelle gesammelt. 1900 war es dann soweit: Nach der Grundsteinlegung am 6. Mai erfolgte am 16. September 1900 die feierliche Einweihung der Kapelle - mit Schwierigkeiten, weil der Schlüssel sich als falsch erwies. Unvorhergesehenerweise spielte aber eine Militärkapelle, weil gerade ein Manöver in der Nähe stattfand. Nach der Erkrankung des Bitburger Pfarrers Mohr 1911 kam ab 27.10.1912 ein Enkel Theodor Fliedners (Kaiserswerther Diakonissenanstalt Düsseldorf) Pfr. Wilhelm Fliedner in die Ev. Gemeinde Bitburg (1925 der spätere Superintendent des Kirchenkreises Trier).

Nach dem Ausbruch des ersten Weltkrieges am 3. 8.1914 erfolgte schon am 30.8.1914 ein Presbyteriumsbeschluss, in den Sonntagspredigten die Kriegsereignisse vom "religiösen Standpunkt aus zu beleuchten". Am 25.3.1917 gab die Gemeinde aber doch freiwillig eine Kriegsanleihe von 1.000.- Mk., auf die 3 weitere folgten. Im Juli 1917 wurden Bitburger und Kyllburger Glocken beschlagnahmt und zu Kriegsgerät verarbeitet.

Nach dem Kriegsende 1918 wurde am 11.August 1919 in der Weimarer Republik die Trennung von Kirche und Staat vollzogen. Neben der Tatsache, dass die Landesherren ihre Macht verloren, waren diese auch nicht mehr für die Bestimmung der Konfession der Bevölkerung maßgebend. Durch die Ausweisung von Beamten im Ruhrkampf 1923 hat die Gemeinde Bitburg viele Gemeindeglieder verloren. Auch hatte die Besatzungszeit bis zum 1.Juli 1930 hier ihre schwächende Auswirkung.

Am 6.3.1921 bezog das Presbyterium gegen den Reichtagsbeschluss für Schwangerschaftsabrüche Stellung. Ab dem 20.11.1924 wurden per Beschluss Frauen zur Presbyterwahl zugelassen und 1926 wurde die erste Frau in den Kirchenvorstand gewählt. Zu dieser Zeit hatte die Gemeinde 270 Mitglieder.

1926 verließ Pfr. Fliedner als Superintendent die Gemeinde, ging nach Wittlich und Pfr. Wilhelm Ludwig Schmidt wurde am 12.12.1926 eingeführt.

1933 gelangten die Nationalsozialisten an die Macht und versuchten auch die Kirche nach dem Führerprinzip aufzubauen. Unter den "Deutschen Christen" sammelte sich die am 11.07.1934 durch eine neue Kirchenverfassung gegründete Reichskirche. 1934 schloss sich das Bitburger Presbyterium der Reichskirche an und wandte sich gegen die aus der Bekenntnissynode entstandene "Bekennende Kirche", deren Verhalten als "Rebellion" gekennzeichnet wurde (Protokolle 14,11. und 18.12.1934). Allerdings trat auch ein Presbyter mit der Begründung zurück, dass er das Führerprinzip in der Kirche ablehne. In den folgenden Jahren wurde die Lage der Kirche und ihr Verhältnis zum nationalsozialistischen Staat immer wieder in Presbyteriumssitzungen besprochen. Welche Entwicklung dies in den Kriegsjahren nahm, lässt sich anhand der Presbyteriumsprotokollen nicht belegen, da die entsprechenden Unterlagen von April 1937 bis November 1949 (nicht) mehr vorhanden sind.

Am Heiligabend 1944 erfolgte durch den Britischen Fliegerangriff für Bitburg, aber auch für die Gustav-Adolf-Kapelle ein gravierender Einschnitt: Bitburg wurde zu 85% zerstört und zur toten Stadt erklärt und die Gustav-Adolf-Kapelle, wahrscheinlich schon mit dem Weihnachtsschmuck versehen, ging total verloren. Das Pfarrhaus wurde stark zerstört, aber erhalten gebliebene Teile in den Neubau von 1951 integriert. Unmittelbar nach dem Krieg gab es einen rapiden Zuzug von Zollbeamtenfamilien an der luxemburgischen Grenze, vor allem in Bollendorf und Roth, so dass ein Kraftwagen zur seelsorgerlichen und gottesdienstlichen Versorgung angeschafft wurde. Am 4.November 1949 verstarb unerwartet Pfr. Schmidt.

War bis zum 2. Weltkrieg die Zahl der Evangelischen moderat bis 300 angestiegen, so ließen die Auswirkungen des Krieges den Zuzug besonders durch Vertriebene auf etwa 1500, dann in den 60/70ger Jahren in Bitburg auf 800 und im Kreisgebiet auf 2000 ansteigen.

Am 7.Mai 1950 wurde Pfr. Schroer noch in der Krankenhauskapelle in Bitburg in sein Amt eingeführt. Er sorgte für einen zügigen Wiederaufbau zunächst des Pfarrhauses (1951) und dann der heutigen Kirche, die der Oberbaurat Heinrich Otto Vogel auf Wunsch der Gemeinde an das Pfarrhaus anfügte, und diese so durch den am Altarraum angegliederten Gemeinderaum für Festtage erweitert werden konnte. Am 28.September 1952 wurde die Kirche von dem damaligen Präses der Rheinischen Landeskirche eingeweiht. Präses D. Held überreichte auch die Altarbibel mit der Widmung aus Ps. 107,20: "Er sandte sein Wort und machte sie gesund und errettete sie."

Die drei Bronzeglocken im Gesamtgewicht von 590 kg wurden von der amerikanischen protestantischen Flugplatzgemeinde in einer großen Sammelaktion 1956 der Ev. Kirchengemeinde Bitburg geschenkt und von der Firma Mabilon Saarburg gegossen. Die Glocken sind mit den Inschriften versehen: "Presented by United States Air Force Protestant Christians to the Bitburg Protestant congregation in token of our prayers for everlasting unity ("...als Zeichen unserer Gebete für eine immerwährende Einheit im Glauben")

in FAITH

c-Glocke 280 kg

Erhalt uns Herr bei deinem Wort 
+ Evangelische Kirchengemeinde Bitburg 1956

in HOPE

d-Glocke 190 kg

Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit 
+ Evangelische Kirchengemeinde Bitburg 1956

in LOVE

f-Glocke 120 kg

O Land, Land, Land höre des Herrn Wort 
+ Evangelische Kirchengemeinde Bitburg 1956

 

Die Orgel wurde 1957 von der Orgelfirma Förster und Nicolaus aus Lich (Hessen) erbaut und zum 30.Juni 1996 endlich gemäß dem Abnahmegutachten der EKiR vom 22.11.1957 klanglich verbessert.

Die Gemeinde hat in ihren Gottesdiensten in Bitburg die Botschaft des gekreuzigten Christus vor Augen. Das Altarbild des gekreuzigten Christus wurde von dem Künstler Mendgen aus Trier gemalt, mit der Besonderheit, dass die Nägel, historisch und anatomisch richtig, nicht durch die Handflächen, sondern durch die Handgelenke geschlagen sind. Der Goldhintergrund wurde von einem Wittlicher Künstler durch Auftragung von Goldplättchen auf das Holz geschaffen. Damals wurde das Bild für etwas über DM 1.000.- angefertigt.

Das Abendmahlsgerät stammt wohl noch aus den Zeiten der Gustav-Adolf-Kapelle, da Pfr. Schmidt zum Zeitpunkt des Bombenangriffes dieses für ein Abendmahl in Mötsch der Kirche entnommen hatte.

Ab 1952 dienten auch drei Katecheten der Gemeinde: Hanns Lutze, Adolf Gedan, und Otto Grau . Letzterer versorgte Neuerburg und von dort auch in den 60ern Mettendorf mit regelmäßigem Gottesdienst in der Schule. Auch hier war dieser Gottesdienst aufgrund der Diasporasituation aus dem Wunsch nach mehr Gemeinschaft entstanden. Später fand der Gottesdienst in der katholischen Kirche Mettendorf und ab dem 2.12.1988 als Feierabendgottesdienst immer mit Abendmahl im Wohnhaus von Frau Merkel statt. Diese 6. Predigtstätte wurde ab dem 5.7.1996 aufgegeben.

Ab 1970 wurde aus der Katechetenstelle in Speicher eine Gemeindemissionarssstelle, für deren Inhaber Diakon Gab 1973 ein Gemeindezentrum mit Gottesdienst- und Versammlungsmöglichkeit in Speicher errichtet wurde. Erst 1977, also 101 Jahre nach der Erhebung zur eigenständigen Pfarrgemeinde Bitburg, bekam die Gemeinde Bitburg aufgrund des Mitgliederwachstums eine 2.Pfarrstelle in Speicher.

Ab den 70ern verbindet die Gemeinde Bitburg eine Partnerschaft mit der Ev. Gemeinde Blumenhagen in der Uckermark (damals DDR). Bis in die 90ger Jahre findet ein ziemlich regelmäßiger gegenseitiger Besuch statt.

1974 hatte Pfr. Schroer die Gemeinde verlassen. Es folgt eine längere Vakanzzeit. Der Hilfsprediger Heydt kommt 1977. Im selben Jahr verlassen Pastor i.H. und Pastor Gab die Gemeinde.

1978 tritt Pfr. Schiffler die 1. Pfarrstelle in Bitburg an und

1980 folgt der Siebenbürge Pastor Schuller zunächst als Gemeindehelfer und später als Pfarrer in die 2. Pfarrstelle in Speicher.

1981 erweitert die Gemeinde das Kirchengebäude durch eine Anbau. Oberbaurat Vogel sieht zu seinem Leidwesen die ohne Absatz verlängerte Straßenfront des Kirchengebäudes hinsichtlich der Proportionen zum Turm verschoben.

1987 tritt Pfr. Mann nach seiner Hilfsdienstzeit ab 1985 in Nachfolge Pfr. Schifflers die Pfarrstelle in Bitburg an. In Neuerburg fand die ev. Gemeinde zum Gottesdienst freundliche Aufnahme in der katholischen Pfarrkirche. Dort findet er auch heute noch in den Wintermonaten statt. Am 20.5.1993 wird eine weitere Predigtstätte in der Ev. Waldkapelle Neuerburg eingeweiht. Pfr. Schuller verlässt 1994 die Gemeinde. Die Pfarrstelle Speicher bekommt nach kurzer Vakanz 1995 Pfr. Bothe. 1995 verläßt Pfr. Mann die Gemeinde.

Am 4.Februar 1996 wird Pfr. Hans-Ulrich Ehinger in die 1. Pfarrstelle in Bitburg eingeführt.

Konnte die Ev. Gemeinde in Bollendorf dankenswerterweise in der katholischen Pfarrkirche Gottesdienst feiern, so erfolgte am 7. Dezember 1996 die Einweihung einer weiteren Predigtstätte. Im ausgebauten Dachgeschoss eines Wohnhauses am Ortseingang Bollendorf findet man nun einen Gottesdienstraum, in dem seit dem regelmäßig Gottesdienst stattfindet.

Nachdem Pfr. Bothe die Gemeinde Ende 1999 verlässt, folgt nach einer Vakanz Pfr. Jochen Debus am 13. August 2000 in die 2. Pfarrstelle Speicher. Ab 1. April 2000 hat die Kirchengemeinde noch zusätzlich für 3 Jahre Pfr. z.A. Arne Hensel durch die Zuweisung der Landeskirche erhalten.

Einen weiteren Schub evangelischer Gemeindeglieder erhält die Ev. Kirchengemeinde Anfang der 90er durch den Zuzug von über 1000 deutschstämmigen Aussiedlern aus der ehemaligen Sowietunion. Zur Zeit der Abfassung der Festschrift zum 125-jährigen Bestehen der Ev. Kirche in Bitburg hat die Gemeinde über 4430 Mitglieder.

In dem ausgedehnten Gemeindegebiet mit etwa 64 km Durchmesser und den vielen kleineren und größeren Orten ist die Ev. Kirchengemeinde in den zurückliegenden Jahren immer wieder auf die freundliche Bereitschaft katholischer Gemeinden bei der Überlassung von katholischen Kirchen für Bestattungen gestossen und hat mit vielen katholischen Gemeinden vielerorts die bereichernde Zusammenarbeit im ökumenischen Geiste erfahren.

Mit der Baptistengemeinde in Bitburg verbindet uns seit den 70ern zunächst sporadische Begegnungen, die aber im Laufe der Jahre immer mehr in eine herzliche Geschwisterschaft einmündeten. Zu nennen sind gemeinsame Lobpreisabende, die gemeinsame Durchführung von Offenen Abenden zu Glaubensfragen wie ProChrist 2000, die Gebetsabende innerhalb der Ev. Allianz und die in regelmäßigen Abständen stattfindenden Abendlobgottesdiensten.

Die Entwicklung von 125 Jahren Evangelischen Lebens im katholischen Kontext ist beileibe nicht nur eine Frage von Gebäuden und dem Dienst von Pfarrern. Hier bleibt im dankbaren Rückblick das vielfältige, oftmals verborgen bleibende Engagement von mitarbeitenden Menschen in der Gemeinde zu nennen. In ihrer Zuwendung, ihrem Mitdenken und Mittun schreibt Gott seine Geschichte mit seinen geliebten Geschöpfen. In der gelebten Ökumene darf etwas von der Kraft erlebt werden die Gott der Einheit von Christen verspricht. Mit dem Bitburger Altarbild des gekreuzigten und in der brennenden Osterkerze bezeugten auferstandenen Christus wird die Gemeinde immer wieder an das in der Bibel bezeugte Geheimnis erinnert, das wirkliche Kraft im Leben und zum Sterben gibt:

  • der Lobpreis für den gekreuzigten Christus, der den Preis für unsere Gottestrennung und Gebotsübertretungen selbst übernahm.

  • der erwartungsvolle Aufblick auf den gegenwärtigen auferstandenen Herrn der Kirche, dass er auf unsere Gebete antwortet und das Vertrauen wachsen lässt, das wahr zu machen, was er versprochen hat.

  • der Einsatz der Gaben der Einzelnen, die sich in einem Gesamten ergänzen und die Fülle der Herrlichkeit des Wirkens Gottes deutlich machen.

  • der Empfang der Liebe Gottes, die im Umgang der Gemeinschaft untereinander und in dem Dienst am Nächsten sich wiederfinden lässt.

Quellen u.a.:

  • Ingolf Schneider, Entstehung und Entwicklung einer Kirchengemeinde in der Diaspora - die evangelische Kirchengemeinde Bitburg von der preußischen Rheinprovinz bis in die Gegenwart

  • Chronik der Ev. Kirchengemeinde Bitburg

  • Presbyteriumsprotokolle, Akten und Gemeindebriefe

  • Heinz Schroer, Die Ev. Kirchengemeinde Bitburg

  • Werner Franzen, aus den Akten des landeskirchlichen Archivs zur Kirchengemeinde Bitburg

  • Linnemann, Entstehung und Aufbau unserer E. Kirchengemeinde Bitburg

Author: Hans Ulrich Ehinger

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